Stephanie Janzen und Stefan Maus vom Förderverein De Hun’nenhoff zu Besuch in der Sendung „Die Plattenkiste“ vom NDR Niedersachsen, hier zum Nachhören (mit freundlicher Genehmigung des NDR)
für Rolli-Hunde in der Lüneburger Heide
Der schwarzbraune sechsjährige Schäferhund ist auf einem Werkstattgelände aufgewachsen, wurde vermittelt, machte Probleme und kam wieder zurück. Ein Hundetrainer würde die Adoption begleiten. Er spielt für sein Leben gern. Er ist nicht kastriert, aber gechipt und geimpft. Ein großes Grundstück mit Hütte, Zugang zum Haus und eine Person, die mit Bruce arbeitet, wären am besten für ihn.
Kalle kam als Welpe zu uns, da der seine Besitzer angegriffen hat. Für den Rottweiler wäre ein großes Gelände zum Bewachen bestens geeignet. Kalle ist futteragressiv und daher nicht ganz einfach. Er sollte unbedingt zu jemandem mit viel Erfahrung ziehen.
Lexa, eine siebenjährige Rottweilerhündin, sehr lieb und menschenbezogen. Kommt mit Rüden besser zurecht, als mit Hündinnen. Das ist aber immer eine Frage der Sympathie. Kastriert, geimpft, und gechipt, keine Behinderungen.
Ein Zuhause für unsere Hunde zu finden ist immer unser Ziel und Lexa kennenzulernen ein großes Vergnügen.
Dr. med. Usha Peters, Ärztin und Stiftungsgründerin
Schon seit meiner Kindheit habe ich mir sehnlichst einen Hund gewünscht. Aber erst 2005 bekam ich über eine Tierschutzorganisation die Gelegenheit, eine kleine struppige Hundedame aus Bulgarien, namens Lia aufzunehmen. Mein erster Hund! Lia hatte entzückende bernsteinfarbenen Augen, hatte durchaus ihren eigenen Kopf und keine Hinterbeine mehr, auch die Schamlippen waren abgetrennt. Was ihr zugestoßen war, habe ich nie herausgefunden.
Lia bekam also einen Rollwagen („Rolli“). Das hört sich rückblickend einfach an.
Tatsache aber war, dass damals noch viele gehandicapte Hunde eingeschläfert wurden, technische Unterstützung selten und behindertengerechte Fahrzeuge zu bekommen nahezu unmöglich war.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten aber flitzte Lia mit einem individuell angepassten Rollwagen stundenlang mit mir querfeldein durch Wald und Wiesen und unterschied sich kaum von einem anderen Hund. Durch Lia verlor ich die Angst vor dem Umgang mit einem gehandicapten Hund.
Mit der Zeit kamen dann Anfragen von Tierschutzorganisationen, die sich nicht zu helfen wussten, wo sie gelähmte Hunde unterbringen sollten und so entstand die Idee zum Hun´nenhoff. Unterstützt wurde ich durch den Hundetrainer Tom Bode, der mit seinem Wissen über Verhalten und dem Training von Hunden viel zu einer artgerechten und entspannten Haltung der Schützlinge beitrug und mit mir 2018 gemeinsam die Stiftung De Hun’nenhoff gründete, sich aber inzwischen vom Projekt zurückgezogen und die Stiftung verlassen hat. Ergänzt wurde das Gründerteam durch die heutige Hofleitung und Tierphysiotherapeutin Saskia Wicke, die wie ich, auf dem Hun’nenhoff wohnt. Zusammen mit ihr und Stephanie Janzen, die das Büro leitet und der stellvertretenden Hofleitung Corinna Juhnke leiten wir unser Tierschutzprojekt. Inzwischen leben bis zu 150 Tiere auf unserem 50.000 qm großen Hof: Katzen, Pferde, Puten, Hühner, Enten und Gänse. Den weitaus größten Teil aber machen unsere Hunde aus. Dreißig Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen versorgen die Tiere kompetent und liebevoll. Darüber hinaus unterstützen den Hof vierzig ehrenamtliche Helfer in den verschiedensten Bereichen. Das hört sich viel an, aber bei der Größe des Projektes freuen wir uns über jeden weiteren Helfer und jede weitere Helferin.
„Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit“.
Ich habe mir diesen Satz von Albert Schweitzer (1875 – 1965) immer so übersetzt: Wer das Leben achtet, wird immer und überall wachsam bleiben und Mensch, Natur und Tier zugleich Schutz entgegenbringen, wann immer sie sich nicht selber zu schützen vermögen.
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